Um für den Krieg gegen die Wittelsbacher aus München und Landshut gerüstet zu sein, ließ Ludwig der Gebartete, der Herzog von Bayern-Ingolstadt, ab 1409 die Befestigung um Friedberg und die dortige Burg ausbauen. Vor der Umwallung und um das Schloss wurden Trockengräben angelegt. Die Stadtmauer wurde aus gebrannten Ziegeln gebaut und mit Schlämmputz überzogen. Die durchschnittliche Höhe betrug fünf Meter. Die Schießscharten erreichte man über den aus Holz errichteten, auf gemauerten Konsolen aufliegenden überdachten Wehrgang. Ein rekonstruiertes Teilstück dieses Wehrgangs ist nördlich des Alten Wasserturms zu finden. Im Wasserturm lag das Hochreservoir, in das Wasser aus der Friedberger Ach gepumpt wurde, um die Laufwasserbrunnen in der Stadt zu versorgen. In der Stadtmauer standen halbrunde Schalentürme mit zur Stadtseite geneigten Pultdächern. Nur die Ecken der Stadtbefestigung sicherte man jeweils mit Rundtürmen. Neben dem Alten Wasserturm sind der Büchsenmacherturm, der Zwingerturm, der Folter- oder Hungerturm sowie der Pulverturm erhalten.
Stadtmauer Friedberg
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